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What's On

2023 AUTUMN

TRADITIONELLE MÄRKTE: NEUES IM ALTEN

Urbane Bauernmärkte – Zurück zum Ursprung

Bauernmärkte inmitten der Stadt werden immer beliebter, denn hier kommt man beim Ausschauhalten nach gewünschten Lebensmitteln leicht mit den Landwirten ins Gespräch, die ihre Produkte höchstpersönlich verkaufen. Besonders der von dem Verein Farmers’ Market Marché betriebene Markt Marché@ spielt mit seiner über zehn Jahre währenden Erfahrung bei der Etablierung einer neuen Marktkultur, bei der die Hersteller/Verkäufer gemeinsam mit den Konsumenten gewachsen sind, eine Vorreiterrolle.
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Art in Marché 2023 fand im Mai vor dem Haeoreum Grand Theatre statt. Diese von Marché@ in Zusammenarbeit mit dem National Theater of Korea in Seoul organisierte Veranstaltung findet seit 2021 statt.


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Auf einer Steh-Tafel stehen die Öffnungszeiten von Marché@, einem Markt, auf dem nachhaltig angebaute landwirtschaftliche Produkte verkauft werden.

Jeder dritter Samstag in den Frühlings- und Herbstmonaten ist auf dem Platz vor dem National Theater of Korea in Jangchung-dong, Seoul Markttag. Im Zentrum des Platzes ist dann eine Bühne aufgebaut, sodass die Besucher in den Genuss von Vorführungen kommen, während sie sich ihre Einkaufstaschen mit Lebensmitteln füllen. Das Ganze trägt den Namen „Art in Marché“ und ist dank der Kooperation von Farmers’ Market Marché mit dem National Theater of Korea seit 2021 eine Institution.

Die Hauptmarke des Vereins nennt sich jedoch Marché@. Es handelt sich um urbane Bauernmärkte, die Landwirten, Köchen und Kunsthandwerkern offen stehen, ihre Produkte anzubieten. Außerdem kommt es immer wieder zur Organisation von Pop-up-Stores in Zusammenarbeit mit anderen Marken, die mit der Gründungsmotivation des Farmers’ Market Marché sympathisieren. 2019 wurde auch ein Kooperationsprojekt mit dem National Museum of Modern and Contemporary Art anlässlich des 50. Jubiläums des Museums ins Leben gerufen.

Die Landwirte, die selbst mir ihrer Ernte auf den Märkten erscheinen, treffen auf eine wissbegierige Kundschaft, deren Fragen zu den Produkten mit großem Eifer beantwortet werden.

 

Austausch und Kommunikation

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Marché@ möchte mehr als nur ein Markt zum Handeln von Waren sein. Er will einen lebendigen Ort schaffen, auf dem Verkäufer und Konsumenten anregende Gespräche führen können.

„Der Markt ist schon allein deshalb attraktiv, weil man das vom Bauern am Morgen auf dem Feld geerntete Gemüse, noch am Nachmittag desselben Tages inmitten der Stadt kaufen kann. Der Geschmack von Essen, das aus solch frischen Zutaten zubereitet wird, ist einfach anders. Auch kann man auf dem Markt Rezeptideen oder gute Tipps zum Konservieren der Zutaten aufschnappen.“

Wie diese Worte einer Hausfrau aus dem Seouler Stadtteil Jongno-gu zeigen, dient der Marché@ nicht bloß dem Handel. Der Markt ist vielmehr ein Ort, der zur Kommunikation einlädt und so für Vertrauen und eine tiefe Bindung zwischen Verkäufern und Marktbesuchern sorgt.

„Es gibt so viele Verkaufsplattformen, aber allein die Tatsache, dass bei uns die Verbraucher die Waren direkt aus den Händen der Landwirte erhalten und Fragen stellen können, ist etwas Besonderes.“

Die so von einem Mitarbeiter des Farmers’ Market Marché formulierten Vorteile gelten nicht nur für die Konsumenten. Schließlich erfüllt es die Landwirte selbst ungemein, wenn sie den Kunden die von ihnen mit großer Sorgfalt angebauten Erzeugnisse persönlich überreichen können. Ein Landwirt sagte:

„Wir verkaufen hier selbst gemachten Hummus aus einheimischen Bohnen und vegane Soßen. Dies ist eine tolle Gelegenheit für uns, denn wo hat man sonst diesen unmittelbaren Kundenkontakt.“

Wert der Gemeinschaft

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Art in Marché bietet verschiedenste kulturelle Erlebnisse. Markt-Besucher erfreuen sich hier an einem Auftritt der vierköpfigen Rockband HOA.

Der erste Marché@ war im Oktober 2012 in Hyehwa-dong, Seoul. Das französische Wort „marché“ und das Zeichen „@“ für die englische Präposition „at“ weisen auf einen Markt hin, der immer und überall stattfinden kann. Die Idee für diesen Bauernmarkt stammt von drei Frauen, die gerne die Großstadt Seoul verlassen hätten, um aufs Land zu ziehen, aber nun sich damit trösten mussten, auf den Dachbeeten Lebensmittel anzubauen. Sie plauderten über Rückzug aufs Land, Direktverkäufe landwirtschaftlicher Produkte und naturnahe Landwirtschaft. Sie träumten von einem Markt als Raum für Menschen, Beziehungen und Gespräche.

Zehn Jahre danach ist der Marché@ nun ein ziemlich großer, vitaler Markt, auf dem Landwirte aus dem ganzen Land selbst angebaute Waren ihren Kunden selbst anbieten. Marché@Hyehwa, der erste Markt dieser Art, wird jeden zweiten Sonntag des Monats auf dem Marronnier Park in Daehangno eröffnet. Hier sind vor allem junge Leute, die das Erlebnis einer neuen Marktkultur suchen. Auf Marché@Seogyo und Marché@Seongsu hingegen werden regelmäßig Gemüsemärkte abgehalten, die besser zum Alltagsleben der unmittelbaren Nachbarschaft passen. Je nach Ort variiert also die Atmosphäre und das Konzept des Marktes, aber wohin man auch kommt, eine Gemeinsamkeit findet sich überall: das zwanglose, offenherzige Verhalten der Besucher.

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Es ist das Prinzip von Marché@, dass Landwirte und Produzenten selbst am Markt teilnehmen, damit Käufer Informationen über die Waren aus erster Hand erhalten können.

Dass sich das Marktkonzept so kontinuierlich entwickelte, hängt auch mit der Durchführung verschiedener Programme zusammen. So geht es den Friends of Marché, der Führungsgruppe des Vereins, die sich für die Planung und Durchführung der Märkte verantwortlich zeigt, auch um die Umsetzung diverser Projekte, die für die Vermittlung landwirtschaftlicher Werte einstehen. Sie veröffentlichen z. B. Publikationen, die den Zusammenhang zwischen Agrarerzeugnissen und Anbaumethoden, Boden und der umgebenden Flora und Fauna erläutern, oder organisieren Reisen zu Bauernhöfen, die einem Einblicke in das Landleben gewähren, oder unternehmen Projekte, die Landwirte, Köche und Stadtbewohner zusammenbringen.

„Uns geht es um die ursprüngliche Funktion des Marktes als Ort der Gemeinschaft. Durch Lebensmittel, die die Grundlage unseres Lebens bilden, werden Beziehungen zwischen den Produzenten und den Verbrauchern wiederhergestellt, und durch die Gespräche entsteht erneut eine Verbindung, die Auswirkung auf das Leben aller hat. “

Der Farmers’ Market Marché gab 2017 den Nachhaltigkeitsbericht Mit Worten Samen setzen heraus, in dem es hieß: „Die treibende Kraft von Marché@ ist die ‚Verbindung‘. Durch die Nahrungsmittel, das mit ihnen zusammenhängende Ökosystem sowie die Gespräche darüber entstehen Verbindungen zwischen Stadt, Land und Menschen.“

 



Attraktives Programm und Design

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Die meisten Marché@-Kunden bringen neben üblichen Einkaufstaschen auch ihre eigenen Behälter für die Getränke bzw. Gerichte mit.

Die Werte des Farmers’ Market Marché haben schon Schule gemacht. Stammkunden vom Marché@ etwa bringen nicht nur ihre Einkaufstaschen mit, sondern auch Tumbler-Becher und Behälter für die Getränke bzw. Gerichte. Viele Leute sagen, dass die Bemühungen um die Vermeidung von Einwegprodukten die größte Stärke von Marché@ seien. Und es gibt auch immer mehr Menschen, die der Auswirkungen, die ihr Konsumverhalten auf das Ökosystem hat, bewusst sind.

Der urbane Bauernmarkt wurde als Alternative zur problembelasteten Massenproduktion ins Leben gerufen. Die Autorin von Ancient Futures: Learning from Ladakh, Helena Norberg-Hodge, hat aus dem gleichen Grund heraus die NGO Local Futures gegründet. Für sie bedarf es einer Wiederherstellung des regionalen Agrarsystems, damit sich die lokale Wirtschaft und Gesellschaft erholen kann. Dafür empfehle sich ein breitgefächerter kleinbäuerlicher Anbau und eine Förderung des Konsums der Erzeugnisse der jeweiligen Region.

Jedoch haben viele noch Berührungsängste gegenüber dieser Art von Bauernmärkten und noch immer wird der Wert, den Erzeugnisse kleiner Bauernhöfe mit sich bringen, unterschätzt. So ist es sehr erfreulich, dass diese eigentliche Urform des Marktes erschien und sich weiter entwickelt. Es gibt sie zwar landesweit immer öfter, oft handelt es sich aber um einmalige Veranstaltungen. Damit diese Märkte auch nachhaltig wirken, bedarf es Programme und Designs, die landwirtschaftliche Themen attraktiv vermitteln. Gerade deshalb gebührt dem Marché@ besondere Anerkennung und Aufmerksamkeit.


Han Gi-inMarkenberaterin
Fotos Lee Min-hee

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