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2023 SUMMER

PALÄSTE VON JOSEON: DAS ERBE LEBT

Gaumen- und Augenschmaus am Königshof

In der Palastküche drückt sich Esskultur der Joseon-Zeit in Vollendung aus. Die Zubereitung kulinarischer Spezialitäten geschah unter größter Sorgfalt und nur die frischesten Zutaten mit den besten Nährwerten kamen in Frage. Als Zwischenmahlzeit und Erfrischung am Hofe stand eine große Vielfalt optisch ansprechender Byeonggwa (Reiskuchen und Gebäck) sowie Hwachae (Erfrischungsgetränke mit Obst und/oder Blumen) zur Verfügung.

Kleine Köstlichkeiten wie Hwajeon, Yakgwa und Jeonggwa werden beim Saenggwabang-Programm des Gyeongbok-gung serviert. Das vom Royal Palaces and Tombs Center der Cultural Heritage Administration und der Korea Cultural Heritage Foundation gemeinsam jeden Frühling und Herbst veranstaltete Programm gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, verschiedene Arten traditioneller Süßigkeiten und Snacks zu probieren.
© Korea Cultural Heritage Foundation


Am 3. Tag des 3. Monats des Mondkalenders wird traditionell der Frühling begrüßt. Die Frauen von Joseon, denen an diesem Tag das Ausgehen „offiziell“ erlaubt war, unternahmen dann einen gemeinsamen Ausflug in die Natur, wo sie Azaleenblüten pflückten und den Blumen-Pfannkuchen Hwajeon zubereiteten. Sogar die Königin betrieb ihr persönliches „Hwajeon-Spiel“ und begab sich im Kreise ihrer Dienerinnen in den Palastgarten, um aus gesammelten Azaleen Pfannkuchen zu machen. Für die Zubereitung wurden aus einem Teig mit Klebreismehl runde Küchlein geformt, mit den Azaleenblüten belegt und in Öl gebraten. Die bissfesten, süßen Hwajeon waren nicht nur schön anzusehen, sie verströmten auch einen herrlichen Blütenduft. Auch gab es Hwajeon aus Rosen und Chrysanthemen, die man im Sommer und Herbst genoss.

Während die Zubereitung im Freien zum Genuss des Hwajeon dazugehörte, standen für die meisten anderen Hofspeisen auf dem Palastgelände verschiedene Küchen bereit. So war das Sojubang mit den täglichen Mahlzeiten des Königs betraut und das Saenggwabang widmete sich Desserts und Naschwerken. Reiskuchen und Gwaja-Gebäck hatten einen hohen Stellenwert und ließen jede Festtafel opulenter erscheinen. Das Personal des Saenggwabang musste daher mit höchster Sorgfalt arbeiten.

Besonderer Tteok

Ein Tisch mit königlichen Köstlichkeiten für eine Person, dargeboten 2021 in Kohojae des Korea House, das sich in Pil-dong in der Innenstadt von Seoul befindet.
© KOREA HOUSE

Es gab einen Reiskuchen, der bei keinem königlichen Geburtstag oder Bankett am Hofe fehlen durfte: der Duteoptteok. Seine Zubereitungsweise kann man in alten Dokumenten der Palastküche studieren und lässt sich vereinfacht wie folgt darstellen: Zuerst mischt man Klebreismehl mit Sojasauce und Honig. Dann gibt man diese Mischung löffelweise in einen Dampfgarer, wobei genug Platz zwischen den einzelnen Häufchen bleiben muss. Obendrauf kommt jeweils eine Kugel aus fein gehackten Kastanien, Jujuben und Yuzu, denen rotes Bohnenpulver beigemischt wird. Die Kugeln werden erneut mit Klebreismehl bedeckt, mit rotem Bohnenpulver bestreut und anschließend gedämpft. Diese hügelförmigen Reiskuchen sind sehr nahrhaft und schmecken köstlich, vor allem das Aroma der Yuzu-Fruchtstückchen sorgt für eine erfrischende Note.

Auch das Yaksik mit seiner 1.500-jähriger Geschichte war ein fester Bestandteil königlicher Bankette. Gedämpftem Klebreis wird Honig, Sesamöl und Sojasauce sowie Kastanien, Jujuben und Pinienkerne hinzugegeben, und alles zusammen wird ebenfalls gedämpft. Anders als bei der Herstellung der meisten Reiskuchensorten, bei denen der Reis mit Holzhämmern plattgestampft wird, behalten die Reiskörner beim Yaksik ihre ursprüngliche Form. Jeungpyeon ist, da er nicht schnell verdirbt, ein typischer Reiskuchen für den Sommer. Hergestellt wird er aus Reismehl und dem fermentierten Reiswein Makgeolli. Die Hefe im Makgeolli lässt den Teig aufgehen und gibt dem Jeungpyeon eine weiche Konsistenz. Die Kombination von Süße und duftendem Aroma sowie saurem Geschmack des Makgeolli wirkt appetitanregend. Garniert wird der Tteok mit Blütenblättern, Kastanien, Jujuben oder Pinienkernen und ist somit auch für das Auge ansprechend.

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Guseonwangdogo, das neun verschiedene Heilkräuter beinhaltet, ist für seine gute Bekömmlichkeit bekannt, fördert die Verdauung und versorgt den Körper mit neuer Energie. Dieser besonderen Art des Reiskuchens waren schon viele Herrscher des Joseon-Reichs zugetan, unter ihnen auch der berühmte König Sejong.
© Korea Cultural Heritage Foundation
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Jungpyeon, aus Kürbis, Jeonggwa aus Himbeeren und Dasik aus Sojabohnenpulver und Kiefernpollen gehörten zu typischen Naschwerken des Sommers. Hier dargeboten im Kohojae des Korea House im Jahr 2022.
© KOREA HOUSE
(R)
Färberdisteln, die zur Familie der Korbblütler gehören, sind v. a. für ihre Samen bekannt, mit denen Speiseöl hergestellt wird. In Korea werden die Blüten jedoch schon seit Langem auch als Tee verwendet, der als wohltuend für Frauen gilt und zur Linderung von arthritischen Schmerzen beiträgt.
© KOREA HOUSE

Guseonwangdogo, der neun verschiedene Heilkräuter beinhaltet, trägt im Namen die Bedeutung, dass dieser Reiskuchen „der Tugend des Königs ähnelt, da er dem Körper Harmonie verleiht“. Ihm wird Malzwasser und Pulver von getrockneter Persimone hinzugegeben, was für einen süßlichen Geschmack sorgt. König Sejong (reg. 1418 – 1450) litt aufgrund von Übergewicht und Stress an vielen Krankheiten wie Diabetes und Neuralgien. Da er aber keine bitteren medizinischen Kräuterdekokte vertrug, servierte ihm der Hofarzt diesen Reiskuchen. Guseonwangdogo wurde gegebenenfalls nach der Trocknung in der Sonne zum Pulver gemahlen, um damit Brei zu machen oder es dem Honigwasser beizumischen.

Wieder ein anderer Reiskuchen erfreute sich derartig großer Beliebtheit auf Hochzeitsfeiern in der Region Gaeseong, Provinz Hwanghae-do, dass sich auch der Königspalast seiner annahm. Gaeseong Juak wird hergestellt, indem man Klebereismehl und einfaches Reismehl mit etwas Makgeolli zu einem dicken Teig verknetet, zu kleinen Kugeln formt und dann in Öl fritiert. Das Wenden in Honig oder Reissirup verleiht den Juak einen süßen Geschmack und einen glänzenden Überzug. Die dekorative Form, die an Mandarinen erinnert, machen den Snack zu etwas Besonderem, und nur auserlesenen Gästen wurde er zum Tee serviert. Die Außenseite ist knusprig und süß, die Innenseite hingegen saftig und dennoch bissfest.

Hof-Gwaja für das Volk

Neben dem Tteok gab es am Hofe auch eine Art von Gebäck, das Gwaja genannt wurde. Unter den verschiedenen Gwajasorten war Dasik sowohl im Palast als auch beim einfachen Volk äußerst populär. Mehl aus verschiedenen Getreidesorten und Pulver von Heilkräutern wurden mit Honig gemischt, zu Teig geknetet und dann in speziellen Formen zu kleinen Portionen gepresst. Während der Goryeo-Zeit (918 – 1392) wurde mit der Verbreitung des Teetrinkens auch Dasik beliebt und war fester Bestandteil auf großen Festen und Zeremonien. Die in der Form eingravierten Schriftzeichen oder Muster versahen Dasik mit Wünschen für gute Gesundheit und Langlebigkeit. Es gibt alte Aufzeichnungen darüber, dass für die Hochzeit von König Yeongjo (reg. 1724 – 1776) und Königin Jeongsun (1745 – 1805) extra neue Dasik-Formen angefertigt wurden.

Neben Dasik gehörte Yakgwa zu den beliebten traditionellen Süßigkeiten. Yakgwa ist sehr süß, da man es mit den Zutaten Weizenmehl, Sesamöl und Honig zubereitet, die gemischt, geknetet, in Öl frittiert und in Honig getaucht werden. Diese Süßigkeit aus dem Palast war so lecker, dass sie auch im Volk großen Anklang fand. Allerdings waren die Zutaten kostspielig, weshalb für eine gewisse Zeit sogar ein Herstellungsverbot verhängt wurde, um das einfache Volk zu entlasten.

Eine weitere Gwajasorte, die durch das Kochen und Schmoren von Kastanien, Jujuben oder Ingwer in Honig hergestellt wird, ist Suksilgwa. Je nach Herstellungsweise gibt es zwei verschiedene Arten: Entweder werden die Zutaten als Ganzes gekocht und geschmort, oder sie werden erst püriert, in Zucker oder Honig geschmort und danach so zurechtgeformt, dass sie dem ursprünglichen Aussehen der Zutat gleicht. Suksilgwa ist eine weiche und bekömmliche Süßigkeit, die nicht nur auf Banketten im Palast, sondern auch bei Hochzeitszeremonien und Festen zum 60. Geburtstag in adligen Familien serviert wurde.

Darüber hinaus gibt es auch Heilpflanzen, die man zu Gwaja verarbeitete. Bei Ginseng-Jeonggwa z. B. wird Ginseng zur Reduzierung des bitteren Geschmacks leicht gedämpft und anschließend bei schwacher Hitze in Honig oder Reissirup lange Zeit geköchelt. König Yeongjo, der das hohe Alter von 83 Jahren erreichte, schwor auf Ginseng. Jedoch ließ er zugleich die Anzahl dieser Jeonggwa-Art für Ahnenriten reduzieren, da er großen Wert auf Sparsamkeit legte.

Die Beliebtheit der Süßigkeiten des Palastes wie Yugwa und Yakgwa verbreitete sich über die Palastmauer hinweg und so kam auch das einfache Volk in ihren Genuss.
© Shutterstock

Erfrischende Sommergetränke

Zu Reiskuchen und Gwaja gehörten natürlich passende Getränke. Als Beispiel mag das Jehotang dienen, ein Sommergetränk, das im Palast am Dano-Tag, dem fünften Tag des fünften Mondmonats, genossen wurde. Getrocknetes Fruchtfleisch von Grünen Pflaumen (auch: Ume) wird mit gemahlener Grasfrucht (Amomum tsao-ko, Crevost et Lemaire) und gemahlenen Heilkräutern sowie Honig vermischt und in einem Wasserbad dickflüssig gekocht. Der Sirup kann dann mit kaltem Wasser gemischt getrunken werden. Im Palast war dies das bevorzugte Getränk, um den Durst zu löschen und Hitzebeschwerden vorzubeugen. Dem König wurde es im Naeuiwon, dem Medizinischen Dienst im Hof, zubereitet, und es war Brauch, dass er es zusammen mit einem Fächer an Untertanen im hohen Alter verschenkte, um ihnen während der heißen Zeit etwas Gutes zu tun.

Der rötliche Omija-Tee (Omija: Chinesiches Spaltkörbchen, Schisandra chinensis) ist ebenfalls ein Sommergetränk und vereint die fünf Geschmäcker süß, bitter, sauer, salzig und würzig. Die Omija-Frucht wird in kaltem Wasser eingeweicht, ziehen gelassen und dann mit Honig gemischt kalt getrunken oder als Hwachae mit dünn geschnittenen Birnenscheiben genossen. Es ist überliefert, dass König Jungjong (reg. 1506 – 1544), als er Fieber bekam und über Durst klagte, durch ein weibliches medizinisches Personal Omija-Tee serviert wurde.

Hwachae ist ein Sommergetränk aus kaltem Honigwasser oder Omija-Tee mit verschiedenen Variationen von Früchtestücken und Blütenblättern. Für Yuja Hwachae z. B. werden Honigwasser dünn geschnittene Birnen- und Yuja-Streifen beigemischt und Granatäpfel- und Pinienkernen hinzugefügt. Erwähnung fand das Getränk in alten Dokumentationen über Feste im Hof. Es wurde auf Feierlichkeiten der Königsfamilie, auf Empfängen für Gesandte aus anderen Ländern serviert sowie an Untertanen weiterverschenkt.

Bei einer Vorstellung von traditionellen Getränken darf Sikhye auf keinen Fall fehlen. Das aus in Malzwasser fermentierten Reis zubereitete Getränk verbindet süßen Geschmack mit würzigem Ingwer-Duft. Da das Malz über besondere Enzyme verfügt, fördert Sikhye die Verdauung und Darmregulierung. Es gibt auch spezielle Sikhye, die mit Zutaten wie Ginseng, Kürbis und Lotusblättern hergestellt werden.

Yoon Sook-jaLeiterin, Institut of Traditional Korean Food

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