Die Küche der Zukunft wird dank der Verbreitung der Spitzentechnologienmaximalen Komfort bieten. Zeit- und Arbeitsaufwand beim Kochen werden erheblichabnehmen. Wir werden noch frischeres Essen zubereiten können, und das miteinem Minimum an Kosten und Energie! Der größte Vorteil wird aber sein,dass die Küche zu einer Zone der Unterhaltung wird, in der die gesamte Familiemiteinander kommunizieren und gemeinsam Zeit verbringen kann.
Die Küche der Zukunft wird mit einem smarten Tisch, der die Funktionen von Herd, Arbeitsplatte und Esstisch integriert, ausgestattet sein.
Seit etwa 40 Jahren sehe ich meine Mutter in der Küche zwischen Kühlschrank, Gasherd, Spüle und Esstisch hin und her eilen. Während der ganzen Zeit scheint sich daran nicht viel verändert zu haben. Bei meiner Frau ist es dasselbe: Ein paar Neuheiten wie Spülmaschine und Induktionskochfelder sind hinzugekommen, aber die Zeit, die das Kochen beansprucht, ist fast gleich geblieben. Vielleicht abgesehen davon, dass sich meine Mutter mit der Zeit immer langsamer bewegt und meine Frau immer schneller geworden ist.
Wird die Küche von morgen in 10 oder 20 Jahren immer noch so aussehen wie die Küche von heute? Vermutlich nicht. Im Myeongsim bogam, einer Sammlung berühmter Aphorismen und Zitate aus den chinesischen Klassikern, steht: „Wenn du wissen willst, was in der Zukunft kommt, dann blicke zurück auf die Vergangenheit“. Es gibt bereits hinreichend Hinweise hier und da, die Aufschluss über die Küche der Zukunft geben können.
Haushaltsgeräte, darunter Fernseher und Kühlschrank, werden durch Anschluss ans Internet der Dinge eine enorme Datenmenge erzeugen und in Kombination mit Künstlicher Intelligenz verschiedene Arbeiten ausführen. Die Küche der Zukunft ist multifunktional und dient nicht mehr nur Kochen und Essen.
Drei Technologien zur Maximierung des Komforts
Die heutige Küchenstruktur wird basierend auf den neuesten Informationstechnologien wie Internet der Dinge (IdD), Künstliche Intelligenz (KI) und Smart Home Platform einen enormen Wandel erfahren.
Heutzutage können bereits viele Haushaltsgeräte per Sprachbefehl gesteuert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die betreffenden Elektrogeräte mit dem Internet verbunden sind: Das ist das Internet der Dinge. Während bisher nur bestimmte Elektrogeräte wie Computer, Smartphones und Tablet-PCs vernetzt werden konnten, werden in den nächsten zehn Jahren immer mehr Gegenstände ans Internet angeschlossen werden können. Eine erstaunliche neue Welt, in der neben Haushaltsgeräten wie dem Kühlschrank selbst Fenster und Spiegel mit dem Internet verbunden werden, wartet auf uns.
Kern des IdD ist aber nicht die bloße Tatsache des Verbundenseins mit dem Internet, sondern dass die vernetzten Gerätschaften Unmengen von Daten produzieren können. So werden z.B. bei einem vernetzten Kühlschrank Informationen wie der monatliche Stromverbrauch oder Art und Zustand der gelagerten Lebensmittel datenmäßig erfasst. Diese Daten werden an die Server der Email- oder Blogdienste oder der Sozialen Netzwerke wie Facebook weitergeleitet, wo sie bei Bedarf abgerufen und genutzt werden können.
KI ermöglicht es, dass der Computer bestimmte Stimm- oder Textbefehle wie ein Assistent versteht und ausführt. Solche KI-basierte Funktionen unterscheiden sich gravierend von bisherigen Befehlseingabearten per Tastatur oder Maus: Man braucht nur zu sagen, was man will, und schon werden Informationen oder Funktionen bereitgestellt. Nach dem heutigem Stand der Technik können nur einfache Befehle ausgeführt werden, doch in Zukunft werden nicht nur Haushaltsgeräte, sondern auch Küchenutensilien per Stimme gesteuert werden können.
Ein derartiges System, bei dem fast alle Geräte im Haus mit KI verbunden und betrieben werden, wird als „Smart Home Platform“ bezeichnet. Das alles klingt wie weit entfernte Zukunftsmusik, wird aber schon bald Realität werden, da die wesentlichen Technologien für die Smart Home Platform bereits kommerzialisiert wurden. Ein 3D-Drucker, der Pizza und Käse machen kann, wurde ja bereits entwickelt.
Kücheneinrichtungen im Wandel
1926 entwarf die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky die sog. Frankfurter Küche, die als Prototyp der modernen Einbauküche gilt. Seitdem besitzt die Küche ihr heutiges modernes Aussehen mit Spüle, Koch- und Arbeitsplatte, sowie Stau- und Aufbewahrungsraum für Lebensmittelvorräte und Küchenutensilien.
Die bestehende Küchenstruktur, die sich fast ein Jahrhundert lang bewährt hat, wird monumentale Veränderungen erfahren. Während in der bisherigen Struktur verschiedene Küchenkomponenten wie Arbeitsplatte, Herd und Küchentisch unabhängige Einheiten waren, werden sie künftig in einem multifunktionalen Tisch integriert. Der so frei gewordene Platz wird vielleicht einmal von neuer Küchen-Hardware wie Roboter oder 3D-Druckern eingenommen.
Das von dem schwedischen Einrichtungskonzern IKEA und der amerikanischen Designberatung IDEO entworfene Küchenkonzept für 2025 ist beeindruckend: Der smarte Küchentisch („Table for Living“) mit eingebauten Induktionsspulen, über dem ein Projektor inklusive Kamera angebracht wird, kann die Lebensmittel auf dem Tisch erkennen. Es wird dann angezeigt, wie die jeweiligen Lebensmittel entsprechend den Rezeptvorschlägen verarbeitet werden können und welche Mengen jeweils gebraucht werden. Man braucht nur den auf dem Tischdisplay angezeigten Informationen zu folgen, um einfach und schnell ein fabelhaftes Gericht zu zaubern. Es ist nicht mehr notwendig, so wie heutzutage noch ständig hin und her zu rennen oder immer wieder einen Blick ins Kochbuch zu werfen.
Aber nicht nur der Tisch wird von der Welle der Neuerungen im Küchendesign erfasst werden. Der Kühlschrank, der den meisten Platz in der Küche einnimmt, wird kleiner, dafür werden die Ablagen und Regale in ihren Funktionen erweitert. Denn dank des verbesserten Online-Shopping-Services werden die Lebensmittel zum gewünschten Zeitpunkt per Drohne geliefert, wodurch eine langfristige Vorratshaltung im Kühlschrank überflüssig wird. Mit Temperaturregulierungssensoren versehene Regale und Ablagen werden den Kühlschrank zum Teil ersetzen.
Oft ist es so, dass ein großer Teil der Lebensmittel in einer versteckten Ecke oder im Gemüsefach des Kühlschranks unbeachtet bleibt und vor sich hin gammelt. Bei Aufbewahrung in einem smarten Regal behält man hingegen stets den Überblick und es entstehen weniger Essensabfälle. Am besten wäre, wenn noch anfallende Bioabfälle sofort im Küchen-Komposter verarbeitet und das Wasser, das beim Kochen und Abwaschen verbraucht wurde, weitestgehend getrennt und recycelt werden könnte.
Wenn die Küche mit einem Gemüsegarten, einer sog. „Home Farm“ mit einer integrierten Photovoltaikanlage ausgestattet ist, erübrigt sich der Gemüseeinkauf. Natürlich kann man auch heute schon auf Balkon oder Terrasse Salat oder Chilischoten ziehen, doch die Home Farm erhöht die Effektivität des Gemüseanbaus. Dadurch wird die Küche auch die Funktion eines Balkons bzw. einer Terrasse übernehmen. Wenn die Küche auf diese Weise eine neue Innenausstattung und eine neue Struktur erhält, wird sich auch das Küchenerlebnis als solches verändern.
Die bestehende Küchenstruktur,die sich fast ein Jahrhundert lang bewährt hat, wird monumentaleVeränderungen erfahren.Während in der bisherigen Struktur verschiedene Küchenkomponenten wie Arbeitsplatte, Herd und Esstisch unabhängige Einheiten waren,werden sie künftig in einemmultifunktionalen Tisch integriert. Der so frei gewordene Platz wird vielleicht einmal von neuerKüchen-Hardware wie Roboteroder 3D-Druckern eingenommen.
Wenn die Küche dank hypermoderner Technologien zum Mehrzweck-Raum wird, werden die Familienmitglieder dort mehr gemeinsame Mußestunden verbringen können.
Ein multifunktionaler Raum mit Spaßfaktor
Grundsätzlich ist die Küche ein Ort zum Kochen und Essen. Doch in Zukunft wird das Konzept „Küche“ mit Sicherheit neu definiert. Dank der technologischen Innovationen wird sich die Kochzeit signifikant reduzieren, sodass die Familienmitglieder bei den Mahlzeiten mehr Zeit haben, sich miteinander zu unterhalten.
Auch die Gerätschaften für Virtuelle Realität (VR) werden einegroße Rolle bei der Veränderung des Küchenkonzeptes spielen. Setzt man z.B. eine VR-Brille auf, erscheint ein virtuelles Display der Küche mit Informationen über die Lebensmittel im Kühlschrank oder Utensilien wie Geschirr in den Schränken. Es wird nicht mehr passieren, dass man zrebrochene Geschirrstücke nicht mehr ersetzen kann, weil man den Markennamen vergessen hat. Über den Betriebszustand von Mikrowelle oder Geschirrspüler gibt das VR-Gerät ebenso jederzeit Auskunft wie über die Kaloriemenge des Essens auf dem Teller.
Wird der oben erwähnte smarte Tisch nicht gerade fürs Kochen gebraucht, kann er als Spieltisch für die Kinder oder als PC genutzt werden. Nehmen wir einmal an, beim Essen kommt der Vorschlag für eine Familienreise auf. Sie brauchen dann nur das Tischdisplay anzuschalten und schon können Sie die Online-Suche nach relevanten Informationen an Ort und Stelle erledigen, ohne nach dem Essen an den Computer im Zimmer zu gehen oder per Smartphone nach Reisezielen zu surfen. In Zukunft kann man mit dem VR-Tisch auch Filme sehen oder Spiele spielen.
Traditionell war in Korea die Großfamilie die vorherrschende Familienform, doch im Laufe der Zeit hat sich die Familienstruktur hin zur Kernfamilie gewandelt. Aber heutzutage ist selbst ein Beisammensein im kleinen Familienkreis schon nicht mehr so einfach. Wenn die Küche der Zukunft in einen multifunktionalen Raum mit Spaßfaktor umgewandelt wird, kann die familiäre Verbundenheit vielleicht verstärkt und untereinander mehr kommuniziert werden. Die Küche der Zukunft, die durch die technologische Entwicklung näher kommt, wird nicht länger nur Monopol der Mütter und Frauen sein, sondern ein Raum für alle Familienmitglieder, in dem sie miteinander kommunizieren und Spaß haben werden.
Kim Jee-hyunIT-Redakteur