Die Kultur des Königreichs Baekje (18 v.Chr.–660 n.Chr.), die aufgrundmangelnder Forschungsmaterialien fast unbekannt geblieben war, begannsich mit der Entdeckung eines Königsgrabes zu enthüllen. Das Grab von KönigMuryeong, das während Drainagearbeiten auf dem Songsan-ri Tumulifeldin Gongju, Provinz Chungcheongnam-do, im Sommer 1971 zufällig gefundenwurde, ist das einzige Königsgrab aus der Zeit der Drei Königreiche(57 v.Chr.–668 n.Chr.), bei dem die Identität des Bestatteten bekannt ist.
Die Hauptkammer des Grabs von KönigMuryeong aus der Perspektive desZugangskorridors.Das Grab wurde 1971 in einer Baekje-Königsgrabstätte in Songsan-ri,Stadt Gongju, gefunden. Unter demGrabgewölbe, das durch Aufeinanderschichtenunterschiedlich großer undunterschiedlich gemusterter Ziegelgebaut wurde, liegt eine rechteckigeKammer, die die Holzsärge des Königsund der Königin von Baekje beherbergte.Die Särge fielen unter dem Gewichtder Zeit in sich zusammen.
Auch 1971 setzte auf der in der ostasiatischen Monsunregion gelegenen koreanischen Halbinselwie in jedem Sommer die Regenzeit ein. Die Regenzeit ist oft eine Katastrophe für Kulturerbestätten,aber in dem Jahr entpuppte sie sich in Gongju als unerwarteter Segen.
Zusammen mit Silla (57 v.Chr.–935 n.Chr.) und Goguryeo (37 v.Chr.–668 n.Chr.) war das KönigreichBaekje, das nach seiner Gründung 18 v.Chr. fast 700 Jahre überdauerte, eines der drei blühendenReiche der Zeit. In Gongju, der zweiten Hauptstadt des Baekje-Reichs, die in der heutigen ProvinzChungcheonnam-do liegt, gibt es in Songsan-ri eine Ansammlung von Königsgräbern aus jener Zeit.Die alten Hügelgräber, die am südlichen Fuß niedriger Berge im Nordwesten der vom Fluss Geumgangumflossenen Stadt liegen, vermitteln mit ihren sanften Konturen eine heimelige Atmosphäre.Dass hier das Grab von König Muryeong (reg. 501-523), des 25. Regenten
Drainagearbeiten vor der Regenzeit
Im Sinjeung Dongguk Yeoji Seungnam (Überarbeiteter und ergänzter Überblick über die GeographieKoreas) (1530), findet sich unter „Gongju“ folgender Eintrag zur Songsan-ri Grabstätte: „Die Dorfschulebefindet sich 3 Li (ca. 1,2 km) westlich der Stadt und westlich davon gibt es alte Königsgräber. Es sollenKönigsgräber aus der Baekje-Zeit sein, aber wer dort liegt, ist nicht bekannt.“ Das zeigt, dass dieGegend bereits in der Joseon-Zeit (1392-1910) als Baekje-Königsgrabstätte Aufmerksamkeit auf sichzog. Bei Ausgrabungen während der japanischen Kolonialherrschaft (1910-1945) fand man zwar heraus,dass die Grabstätte von 457 bis 538 geschaffen wurde, als Ungjin (heute Gongju) Hauptstadt vonBaekje war, wer dort begraben lag, blieb jedoch unklar. Bis zum Monsun-Beginn 1971 hatte man sechsHügelgräber, bei denen es sich allen Anschein nach um Königsgräber handelte, entdeckt und dasGebiet war als staatlich geschützte historische Stätte registriert.
Jeden Sommer hatten die Gräber zu leiden, wenn das Regenwasser von den dahinter gelegenen Bergenherunterfloss und in die Grabstätten sickerte. Das Amt für Kulturgüterverwaltung (heute: Amt fürKulturerbeverwaltung) beschloss als Gegenmaßnahme, ca. 3 m hinter den Hügelgräbern Nr. 5 und 6parallel zu den Grabstätten einen Entwässerungsgraben anzulegen. Die Bauarbeiten begannen am 29.Juni, als die Regenfront nordwärts in Richtung Südküste der koreanischen Halbinsel zu ziehen begann,und sollten vor Monsunbeginn beendet sein.
Eine Woche später, am 5. Juli gegen 14:00 Uhr, stieß einer der Arbeiter beim Ausheben des Grabens mitder Schaufel auf einen Flussstein. Kim Yeong-il, damals Bauführer des zuständigen BauunternehmensSamnam Construction, erinnert sich: „Ein solcher Stein im Boden? Das fand ich seltsam, Flusssteinewurden ja für Gräber verwendet. Als ich tiefer grub, kam tatsächlich eine solide Ziegelkonstruktionzum Vorschein. Die ausgehobene Erde enthielt zudem Kalk. Schließlich traf meine Spitzhacke etwasHartes: traditionelle Ziegelsteine.“ Dieser Moment kündigte die unerwartete Entdeckung eines prächtigenKönigsgrabes an und setzte einen Meilenstein in der Geschichte der koreanischen Archäologie. DieSpitzhacke hatte die südliche Decke des Korridors getroffen, der zur vollständig aus traditionellen Ziegelnerbauten Hauptgrabkammer führte.
Zu dem Zeitpunkt wusste zwar noch niemand, wer in diesem Grab bestattet war, aber Ziegelmauerwerkund Struktur, die mit Grab Nr. 6 direkt davor übereinstimmten, ließen darauf schließen, dass es sich umein neues, noch unbekanntes Königsgrab handelte.
Die ganze Nacht Starkregen
Der Bauleiter informierte sofort Kim Yeong-bae, Direktor der Gongju-Niederlassung des KoreanischenNationalmuseums (heute: Gongju National Museum). Eigentlich hätte das Museum sofort dem Amt fürKulturgüterverwaltung Bericht erstatten und um Ausgrabungserlaubnis ersuchen müssen, aber in derallgemeinen Aufregung über das neu entdeckte Baekje-Königsgrab wurde das vorgeschriebene Procedereignoriert und die Museumsleute machten sich zusammen mit einigen Archäologen aus der Regionsofort an die Ausgrabung. Sie bestätigten, dass es sich tatsächlich um ein Baekje-Königsgrab aus traditionellenZiegelsteinen handelte.
Im Grab von König Muryeong fanden sich dieSchmuckornamente der Königskrone. Das auseinem Reingoldblatt geschnittene Design erinnertan züngelndes Feuer. Länge: 30,7cm. Breite: 14cm.Nationalschatz Nr. 154. Gongju National Museum.
Die Entdeckung des Grabs von König Muryeong hat nicht zuletzt die Geschichte von Baekje ausdem Dunkel des Vergessens gerettet. Die Baekje-Zeit war bis dahin aufgrund des Mangels anschriftlichen Aufzeichnungen „Terra incognita“ in der koreanischen Frühgeschichte gewesen,aber die Relikte aus dem Grab von König Muryeong gaben unter verschiedenen BlickwinkelnAufschluss über die Geschichte von Baekje.
Die Schmuckornamente der Krone der Königinwurden im Kopfteil ihres Sarges gefunden. Länge:22,2cm. Breite: 13,4cm. Nationalschatz Nr. 155. NationalMuseum of Korea.
Am Tag darauf (6. Juli) informierte dieStadtverwaltung Gongju das Amt für Kulturgüterverwaltungüber die Entdeckung.Das Amt schickte Sachbearbeiter zwecksErfassung der Lage vor Ort, ordnete die Einstellungder Drainagearbeiten sowie allerAusgrabungsaktivitäten an und organisierteein offizielles Ausgrabungsteam. Am 7.Juli kamen schließlich unter anderem KimWon-ryong, der damalige Direktor des Nationalmuseums,Jo Yu-jeon, der Zuständigefür Ausgrabungsarbeiten im Forschungsinstitutfür Kulturgüter unter dem Dach derBehörde für Kulturgüterverwaltung, undder Kurator Ji Geon-gil (s. Box-Artikel) vorOrt an. Die offiziellen Ausgrabungsarbeitenbegannen noch am gleichen Tag um 16.00Uhr.
Doch bereits nach zwei Stunden passierteetwas völlig Unerwartetes: Aus heiteremHimmel ergoss sich ein Wolkenbruch,die Ausgrabungsstätte wurde überflutetund Regenwasser drohte in die Grabkammerzu gelangen. Die ganze Nacht goss esin Strömen. Das Forschungsteam mussteabziehen, nur die Bauarbeiter bliebenzurück und mühten sich in der Nacht damitab, einen Abflussgraben anzulegen. In derZwischenzeit beriet sich das Ausgrabungsteamin einem Motel in der Innenstadt überGegenmaßnahmen und beschloss, seineArbeit am folgenden Tag fortzusetzen.
Aufgeregte Geschäftigkeit an der Ausgrabungsstätte
Glücklicherweise hatte sich der Himmel amnächsten Tag völlig aufgeklärt, als sei nieetwas gewesen. Am 8. Juli um 5 Uhr morgensgelang es dem Forschungsteam,die Vorderseite des gewölbtenKorridors, der zur Grabkammerführte, komplett freizulegen. Zweifelloshandelte es sich um ein weiteresKönigsgrab aus der Baekje-Zeit.Um 16.00 Uhr wurde vor der Graböffnungfür die Grabinhaber eine schlichteGedenkzeremonie abgehalten. Danach begannman damit, die Ziegel, die den Eingang des Korridors versperrten, einen nachdem anderen zu entfernen. In dem Moment, als der dunkle Durchgang nach fast1.500 Jahren zum ersten Mal wieder geöffnet wurde, entströmte dem Grabinneren ein weißer Schwadenkühler Zugluft wie von einer Auto-Klimaanlage im Hochsommer.
Das Ausgrabungsteam bei der Durchführung eineseinfachen Gedenkritus vor der Beseitigung derZiegelwand, die den Eingang zum Grab von KönigMuryeong blockierte; 8. Juli 1971.
Die immer noch beschämende,
fehlgeleitete AusgrabungJi Gon-gil, der ehemalige Direktor des KoreanischenNationalmuseums, bezeichnet die Zeitin den 1970er Jahren, als er in der alten Silla-Hauptstadt Gyeongju arbeitete, als goldeneZeit seiner archäologischen Karriere. Vor allemdie von 1973 bis 1976 unternommenen Ausgrabungendes Cheonmachong-Grabs und desHwangnamdaechong-Grabs aus der Silla-Zeitsind wertvolle Erinnerungen, die er gerne heraufbeschwört. Während diese Ausgrabungenglorreiche Arbeiten für ihn waren, ist die Ausgrabung des Grabes von KönigMuryeong eine Quelle der „unauslöschlichen Peinlichkeit“.
Ji, der zurzeit als Vorstandsvorsitzender der Stiftung für das Koreanische Kulturerbeim Ausland dient, schloss die Fakultät für Archäologie und Anthropologie derSeoul National University ab und begann im November 1968 im Amt für Kulturgüterverwaltung,dem heutigen Amt für Kulturerbeverwaltung, seine BeamtenundKurator-Laufbahn. Am 7. Juli 1971 wurde er urplötzlich zusammen mit einigenKollegen nach Gongju beordert. Dass in der Grabstätte Songsan-ri ein neues,höchstwahrscheinlich weiteres Baekje-Königsgrab entdeckt worden war und dasser für die Untersuchung zuständig sein sollte, erfuhr er erst vor Ort. „Niemand vonuns wusste, was los war. Damals hatte man einfach den Anweisungen zu folgen.Als wir ankamen, wurden wir überrascht von einem gänzlich aus Ziegeln erbautenGrab, von dem nur der Eingang leicht zu sehen war“, sagte Ji. Auch wenn er alsjunger Forscher damals noch nicht in der Position war, etwas entscheiden zu können,bleibt es für ihn eine schmerzhafte Erinnerung, dass er als einer der Hauptzuständigenan einem Ausgrabungsprojekt beteiligt war, das als absurde, überhasteteAusgrabungsarbeit in die Geschichte der koreanischen Archäologie eingehen sollte.„Es mag wie eine Ausrede klingen, aber ich kann mich nur damit trösten, dass dasdamals leider das Niveau der koreanischen Archäologie war. Es mag ein gewisserTrost sein, dass der Fehler von damals eine so bittere Lehre war, dass alle späterenAusgrabungsarbeiten sorgfältiger und mit höchstmöglicher Akkuratesse ausgeführtwurden.“
Für Ji gibt es aber noch mehr Bedauernswertes: Zu seinen Aufgaben gehörte nämlichauch die Fotodokumentation. Fotos sind primäre Belege für den Originalzustandeiner Ausgrabungsstätte und der ursprünglichen Position der Relikte. DochJi produzierte fast keine verwertbaren Bildmaterialien. Der Großteil der wenigenFotos, die von der Ausgrabungsstätte erhalten sind, stammen von Journalisten. Wiekonnte es dazu kommen?
„Im Grab habe ich natürlich fleißig fotografiert. Doch als ich den Film entwickelte,merkte ich, dass mit den Bildern etwas nicht stimmte. Ich hatte eine brandneueKamera, mit der ich noch kaum vertraut war, zur Ausgrabungsstätte mitgenommen.Einige Aufnahmen waren nur zur Hälfte zu sehen, nur wenige taugliche konntengerettet werden. Ich habe da einen gravierenden Fehler gemacht, der meinschlechtes Gewissen in Bezug auf diese Ausgrabung nur noch weiter verschlechtert.“
Goldbronzene Schuhe, die im Fußbereichdes königlichen Sargs gefundenwurden. Länge: 35cm. Gongju NationalMuseum.
Nachdem ein Durchgang groß genug für einen Menschen geschaffen worden war, betraten ForschungsteamleiterKim Won-ryong und Museumsdirektor Kim Yeong-bae gemeinsam mit einerGlühlampe in der Hand das Grab. Der Durchgang war ein düsterer Tunnel, dessen Decke etwas zuniedrig für einen Menschen von Durchschnittsgröße war. Die von der Decke herunterhängenden Robinien-Wurzeln schufen eine Geisterhaus-Atmosphäre. Etwa auf halber Strecke stand ein bedrohlichwirkendes Steintier, das wie ein Eber mit einem Horn auf der Stirn aussah. Es schien das Grab zuschützen und böse Kräfte von außen abzuwehren. Am Ende des Durchgangs lag eine rechteckige Grabkammermit gewölbter Decke.
Sie war nicht besonders groß und der Boden schien mit etwas bedecktzu sein, was im Dunkeln wie schmuddelige Holzbretter aussah. Der Holzsarg, der dem Zahn der Zeitnicht hatte widerstehen können, war in sich zusammengefallen. Durch die Spalten waren goldeneRelikte zu sehen. Die beiden Ärchäologen, die sofort erkannten, dass das Grab nie von Räuberhandberührt worden war, vermochten ihren Augen kaum zu trauen: „Ein unbeschädigtes Baekje-Grab, dazunoch ein Königsgrab, haben wir entdeckt!“.
Wer ist der Grabinhaber?
Eine der beiden Steinplatten, diein der Mitte des Zugangskorridorsgefunden wurden, enthält dieeingravierte Erklärung, dass dasLand, auf dem die Grabstätte errichtetwurde, von den Göttern des Himmelsund der Erde erworben worden sei.Es folgen Angaben zu Grabinhaber,Sterbedatum und Bestattungsdatum.Breite: 41,5cm. Länge: 35cm. Dicke:5cm. Nationalschatz Nr. 163. GongjuNational Museum.
Ihre Euphorie wurde auf dem Rückweg durch den Tunnel durch einen weiteren Fund aufs Höchstegesteigert: Vor dem furchterregenden Steintier, das sie vorhin gesehen hatten, lagen noch zwei flacheSteinplatten! Als sie das Lampenlicht darauf richteten, waren eingravierte Zeichen in klassischem Chinesischmit folgender Bedeutung zu erkennen:
„König Sama von Baekje, der große General von Yeongdong, der Frieden im Osten brachte“.Sama war zweifellos der Ehrentitel, den der Kaiser der Liang-Dynastie (502-557), einer der südlichenDynastien Chinas, König Muryeong verliehen hatte. Kim Won-ryong erinnert sich an diesen Moment:„Mir drehte sich der Kopf.“. Kims extreme Euphorie, die Identität des Grabinhabers herausgefunden zuhaben, benebelte seine Vernunft und Urteilskraft, was dazu führte, dass die Ausgrabungsarbeiten ineinem in der Geschichte der Archäologie bis dahin nie vorgekommenemMaße überhastet und unkoordiniert durchgeführt wurden. Ein erfahrenerArchäologe hätte zunächst einmal tief durchgeatmet, alle Ausgrabungsaktivitätengestoppt und sich um die Erstellung eines langfristigen unddetaillierten Arbeitsplans gekümmert. Doch Kim Won-ryong entschiedsich bedauerlicherweise für eine sofortige Ausgrabung.
Was sein Urteilsvermögenweiter eintrübte, war die aufgewühlte Stimmung, verursachtdurch die Journalisten, die aus dem ganzen Land herbeigeströmt warenund vor dem Grab campierten, um über diese historische Ausgrabungzu berichten. So kam es, dass die Ausgrabungsarbeiten direkt nach derIdentifizierung des Grabinhabers begannen und das Grab bereits am darauffolgenden Tag, dem 9. Juli, um acht Uhr morgens leergeräumt war.So kam es auch dazu, dass kaum dokumentiert wurde, welches Relikt anwelcher Stelle in welchem Zustand entdeckt wurde.
Ein im Zugangskorridor gefundenesWächtertier aus Stein. Länge: 47cm.Höhe: 30cm. Breite: 22cm. NationalschatzNr. 162. Gongju National Museum.
Baekjes Geschichte der Vergessenheit entrissen
Die Ausgrabung der Grabstätte von König Muryeong erfolgte dermaßen übereilt und unsystematisch,dass Grabräuber am Werk hätten gewesen sein können. Seitdem ist sie in der koreanischenArchäologiewelt wiederholt Gegenstand der Kritik und selbstkritischen Haderns gewesen.Das Resultat der Ausgrabung war nichtsdestoweniger unvergleichlich: Von den 115 Herrschernaus der Zeit der Drei Königreiche und der daran anschließenden Zeit des VereintenSilla-Reichs – also unter den 31 Königen von Baekje, den 28 Königen von Goguryeo und den56 Königen von Silla, das die drei Reiche vereinte – konnte bislang nur die Grabstätte von KönigMuryeong identifiziert werden.
Die Entdeckung des Grabs von König Muryeong hat außerdem nicht zuletzt die Geschichte von Baekjeaus dem Dunkel des Vergessens gerettet. Die Baekje-Zeit war bis dahin aufgrund des Mangels anschriftlichen Aufzeichnungen „Terra incognita“ in der koreanischen Frühgeschichte gewesen, aber dieRelikte aus dem Grab von König Muryeong gaben unter verschiedenen Blickwinkeln Aufschluss überdie Geschichte von Baekje. Einer der beiden Gedenksteine, auf dem zu lesen ist, dass der König undseine Gemahlin in Erde bestattet wurden, die sie von den Göttern erstanden hatten, bot Einblick in dieehrfürchtige Bestattungskultur des Baekje-Volkes.
Die Grabstätte von König Muryeong brachte 2.906 Relikte von 108 Arten hervor, darunter auch eindeutigaus China importierte Gegenstände. Die Spezies-Analyse ergab zudem, dass die Holzsärge des Königsund seiner Gemahlin aus dem Holz der nur in Japan beheimateten Schirmtanne gefertigt waren. Dasbelegt, dass Baekje über Seehandel einen regen kulturellen und materiellen Austausch mit seinen beidenNachbarländern unterhielt und dass der Baekje-Hof enge Beziehungen zu Japan pflegte.
Besucher des Gongju Nationalmuseumsbei der Besichtigung derExponate, darunter die Holzsärge desKönigspaares und das Wächtertier, diefast originalgetreu restauriert werdenkonnten.