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2016 AUTUMN

SPEZIAL

DMZ: Ein Blick auf das verbotene Land, erhascht durch StacheldrahtzäuneSPEZIAL 3Ökosystem der DMZ: Eingehüllt in Stille

Die Demilitarisierte Zone (DMZ) ist eine der wichtigsten Öko-Achsen auf der koreanischen Halbinsel. Diesesverbotene Stück Erde ist seit dem vor über 60 Jahren zu Ende gegangenen Koreakrieg von der Zivilisation undihren Einflüssen wie Straßenbau und Urbanisierung abgeschnitten. Und trotz der wiederholt durch militärischeAktivitäten verursachten Waldschäden haben sich im westlichen Bereich Feuchtgebiete und im östlichen Bereichgemäßigte Urwälder entwickelt.

Das Taepung Observatorium in Yeoncheon, ProvinzGyeonggi-do, bietet einen weiten Blick über denImjing-gang, der sich von Nordkorea durch die DMZnach Süden schlängelt.

Nur einer äußerst kleinen Zahl für Überwachungsoperationeneingesetzter Soldatenbeider Koreas ist der Zutritt zur DemilitarisiertenZone (DMZ) gestattet. Nach dem Waffenstillstandim Juli 1953 erhielt nur eine Handvoll Zivilistendie Erlaubnis, die DMZ zu betreten. In den Jahren nachder Millenniumwende, als zwischen den beiden Koreaseine Stimmung der Versöhnung und Zusammenarbeitherrschte, hatte ich drei Mal die Gelegenheit, dieseverbotene Erde zu betreten. Ich war Mitglied eines ausSachverständigen des privaten und öffentlichen Sektorsbestehenden Teams, das Umweltverträglichkeitsprüfungenfür die Wiederanbindung der unterbrochenenStraßen- und Schienenwege durch die DMZ wieder Bahnlinien Seoul (Süd)-Sinuiju (Nord) und Yangyang(Süd)-Anbyeon (Nord) durchführte. Die Prüfungenwaren wiewohl auf einen sehr kleinen Teil der DMZbeschränkt.

2006 nahm ich an einer Waldzustandserhebung in derDMZ und ihrer Umgebung teil, die unter der Federführungdes Koreanischen Forstdienstes und mitUnterstützung des Verteidigungsministeriums durchgeführtwurde. Den Stacheldrahtzäunen der südlichenDMZ-Begrenzungslinie (SLL) entlang, die sichvom Anfang der einstigen westlichen Kriegsfrontliniean der Mündung des Flusses Imjin-gang in Paju, ProvinzGyeonggi-do, bis zum Ende der östlichen Frontliniebei Goseong-gun, Provinz Gangwon-do, im Ostenerstreckt, liefen wir auf den Militärpfaden die ganzeStrecke ab. Das erlaubte mir, das wahre Wesen derDMZ genauer zu erfassen. Jeden Morgen durchquertenwir die Zivile Kontrollzone, um in die DMZ zu gelangen,und liefen dann unsere für den Tag festgelegteStrecke südlich der MDL ab – ein ermüdendes Unterfangen,das zwei Monate in Anspruch nahm. Wie einMosaik erstreckte sich südlich der MDL ein facettenreichesÖkosystem des gemäßigten Waldes. Es war eineSchatzkammer der Biodiversität, die alles umfasste vonder Pfütze bis hin zur Schlusswaldgesellschaft.

Feuchtgebiete mit biologischer Vielfalt

Es sind die Feuchtgebiete im Westen der DMZ, die diedynamischste Szenerie aufweisen. Die Umgebung allerFließgewässer hat sich hier im Zuge der natürlichenSukzession in Feuchtgebiete umgewandelt. Inmittendes ganzen Wassers in Form von kleinerern und größerenFlüssen, Gebirgsbächen, kleineren Wasseransammlungenwie Pfützen sind hier und da die in ihrerursprünglichen Form erhaltenen Raine einstiger Reisfelderzu sehen.

Dorschbarsche derArt Siniperca scherzeri,die zum Naturdenkmalbestimmtwurden, im Oberlaufdes Bukhan-gang imKreis Hwacheon-gun,Provinz Gangwon-do,in der DMZ.

Das breite Gebiet im Mittelwesten der DMZ wurdevor dem Krieg landwirtschaftlich genutzt. Die altenAnbauflächen befinden sich zwischen Wasserläufen. Inden aufgrund des Krieges lange Zeit brach liegendenReisfeldern und den Wasserläufen fand eine natürlicheSukzession statt, die ein Feuchtgebiet-Paradies derbiologischen Vielfalt schuf, in dem Standvögel, Fische,Amphibien, Reptilien und zahlreiche Insektenartenleben. Läuft man die Stacheldrahtzäune entlang, fragtman sich staunend, ob die Feuchtgebiete mit ihrerVielfalt nicht ein schillerndes Spektakel sind, das dieNatur auf den seit Jahrzehnten nicht mehr bestelltenBöden inszeniert. Im Winter werden die Gebiete vonverschiedenen Zugvögeln wie Kranichen und Weißnackenkranichenbesucht.

In den Feuchtgebieten der DMZ lebt auch das Wasserreh,eine international geschützte Tierart. Wasserrehehaben im Vergleich zu anderen Hirscharteneinen kleineren, schmächtigeren Körper, was sie sanftmütigwirken lässt, wenn sie gemächlich die Ufer entlangwandern oder an ruhigen Orten herumspielen,aber beim Springen entwickeln sie so viel Kraft wie dieKatzenartigen unter den Raubtieren.

Die Flüsse und die Gebirgsbäche in der DMZ folgennoch ihrem ursprünglichen Lauf aus der Zeit vorModernisierung und Industrialisierung und führensehr klares, sauberes Wasser. Da hier weder Entwicklungsarbeitennoch Angeln oder Fischerei gestattetsind, schwimmen verschiedene Süßwasserfische darinherum. Es sind ihrer so viele, dass die Flüsse halb ausWasser und halb aus Fischen zu bestehen scheinen. Anden Flüssen in der DMZ leben auch überall Otter, einevom Aussterben bedrohte Tierart. Sie ernähren sichvon dem reichen Fischangebot.

Läuft man die Stacheldrahtzäune entlang, fragt man sich staunend, ob die Feuchtgebiete mit ihrerVielfalt nicht ein schillerndes Spektakel sind, das die Natur auf den seit Jahrzehnten nicht mehrbestellten Böden inszeniert. Im Winter werden die Gebiete von verschiedenen Zugvögeln wieKranichen und Weißnackenkranichen besucht.

Eine Gruppe Wasserrehespaziert denStacheldrahtzaunim MDL-Bereich derDMZ entlang.

Waldgebiete im Osten

Das Gebiet an der einstigen östlichen Frontlinie ist dichtbewaldet. Die Täler sind tief, die Berghänge steil. Esgeschieht hier selten, dass Waldbrände sich schnelloder weitläufig ausbreiten. Daher ist dieses Gebietein sicherer Lebensraum für Tiere. Soldaten sollenwährend ihrer Wache an der Grenzlinie gelegentlichauf Langschwanzgorale und Moschustiere stoßen.Moschustiere wurden nach den 1970er Jahren auf derkoreanischen Halbinsel außerhalb der DMZ nicht mehrgesichtet. Doch 2014 wurde ihre Existenz wieder bestätigtund sie wurden auf die Rote Liste gefährdeter Artender Internationalen Union zur Bewahrung der Naturund natürlicher Ressourcen (IUCN) gesetzt. In der DMZfinden sich auch verschiedene andere Säugetiere wieOtter, Buntmarder, Wasserrehe, Gleithörnchen, Bengalkatzenund Asiatische Schwarzbären. Erstaunlicherweisegehen die dort lebenden Tiere den Menschennicht aus dem Weg. Es heißt, das ist wegen des ungeschriebenenGesetzes der in der DMZ stationierten Soldaten,keine Wildtiere zu fangen und zu töten, da dasder Truppe Unglück bringe.

Die natürlichen Wälder der DMZ, die sich von Ost nach West überatemberaubende Bergrücken und Gipfelketten erstrecken, sinddicht bestanden mit Bäumen wie Mongolische Eichen, OrientalischeWeiß-Eichen, Chinesische Korkeichen, der Birkenart Betuladahurica, Bergkirschen, Japanische Spitzahorne, Baumaralien,dem Walnussgewächs Juglans mandshurica, Gewöhnliche Traubenkirschen,Feuer-Ahorne und Koreanische Fächer-Ahorne. Etwa30 in Korea einheimische Pflanzen wie die Koreanische Türkenbundlilieund die Glockenblumenart Hanabusaya asiatica wachsenebenfalls hier.

Natur und Ökosystem der DMZ erwecken bei vielen MenschenNeugier. Doch bislang wurden nur rund zehn Prozent des gesamtenÖkosystems erforscht, was aber auch schon wieder länger herist. Viele Gebiete können zudem wegen der noch zahlreich vorhandenenLandminen nicht betreten werden. Es ist zu hoffen, dass eineGrundlage für den innerkoreanischen Frieden geschaffen wird undschließlich der Tag kommt, an dem eine umfassende ökologischeErforschung dieses Gebietes unternommen und der Schleier desGeheimnisvollen gelüftet werden kann.

Für die Zugvögel, dienach der Ernte auf derSuche nach Körnernin die Cheorwon-Ebenekommen, existierenkeine Grenzen.

Japanischer Hundszahnwächst durcheinen Riss in einemverrosteten Gefechtshelm.

Überblick über dasÖkosystem der DMZDas Forstwissenschaftsinstitut des Koreanischen Forstdienstesunterteilt das Waldökosystem der DMZ und ihrerUmgebung grob in vier Bereiche: das westliche Küstengebiet,das mittelwestliche Festlandgebiet, das mittelöstlicheGebirgsgebiet und das östliche Küstengebiet.

Das westliche Küstengebiet ist eine Brackwasserzone,in der sich große Feuchtgebiete wie die an der Mündungder Flüsse Han-gang und Imjin-gang befinden, und in derSüß- und Meerwasser zusammenkommen. Rund 100 mhohe Hügel sind zu sehen, die fruchtbaren Ebenen werdenlandwirtschaftlich genutzt. Das Gebiet ist ein Lebensraumfür vom Aussterben bedrohte Vogelarten wie Schwarzstirnlöffler,Weißnackenkraniche und Schwanengänse.

Das Festlandgebiet im Mittelwesten umfasst das Vulkangebietam Hatangang-Flussbecken, darunter die Cheorwon-Ebene und den Kreis Yeoncheon-gun. Flüsse wie derImjin-gang und der Hantan-gang mäandrieren durch diesesGebiet, wo Kraniche und Weißnackenkraniche, die alsweltweit gefährdete Arten eingestuft sind, überwintern.

Das Gebirgsgebiet im Mittelosten umfasst das Gebiet amFlussbecken des Bukhan-gang, das sich von der BergketteBaekdu-daegan bis zur Gebirgskette Hanbuk-jeongmaekerstreckt. Es besteht aus Bergen von bis über 1.000 mHöhe und dichten Wäldern. Hier wohnen Langschwanzgoraleund Moschustiere, die als Naturdenkmäler eingetragensind.

Das östliche Küstengebiet ist das Gebiet östlich des Baekdu-daegan-Massivs im Osten der koreanischen Halbinsel.Der Bereich vom Hyangnobong-Gipfel bis hin zum BergGeonbong-san wurde zum Naturreservat bestimmt.

Seo Jae-chulFachmitglied, Green Korea United
Fotos Ahn Hong-beom, Kim Cheol

 

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