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2016 SPRING

Traditioneller ArchitektonischerRaum Interpretationvon sechsFotografen

Im Leeum, Samsung Museum of Art, fand vom 19. November 2015 bis zum 27. März 2016 dieAusstellung Hommage auf die koreanische Architektur: Weisheit der Erde (A Homage to KoreanArchitecture: Wisdom of the Earth) statt. Sie stellte Architektur als Zusammentreffen von Natur undMensch dar und zollte damit dem humanistischen Geist der koreanischen Architektur Tribut.

Changdeokgung von Bae Bien-U. Das Foto zeigt den Blick vomPavillon Yeonghwadang auf den hinteren Garten des PalastesChangdeok-gung.

Gyeongbokgung und die Straße der Sechs Ministerien. Modellim Maßstab 1:1200. Der Besucher kann den Hauptpalast desJoseon-Reiches und die Straßen in der Umgebung mit demheutigen Erscheinungsbild der Gegend vergleichen. (Sammlungder Korea National University of Cultural Heritage)

Die Gebäude des 2004eröffneten KunstmuseumsLeeum, dievon weltweit renommiertenArchitekten – dem SchweizerMario Botta, dem FranzosenJean Nouvel und demNiederländer Rem Koolhaas– entworfen wurden, sind ansich bereits Kunstwerke. Diediesmalige Ausstellung überdie traditionelle koreanischeArchitektur fand in der Sonderausstellungshallestatt,einer von Koolhaas konzipiertenmodernistischen Strukturmit einer hohen Decke. ImVorfeld der Ausstellung standeigentlich das Projekt, anlässlich des 50. Jubiläums der SamsungKulturstiftung (Samsung Foundation of Culture) eine Bildband-Seriezur koreanischen Architektur herauszugeben: Dafür wählte einKomitee aus Architekturhistorikern zehn repräsentative traditionelleRäume in Korea aus, die dann von sechs Fotografen aufgenommenwurden, um zehn Fotobände zu gestalten. Man fand es jedochzu schade, dass die mit großer Sorgfalt gemachten Aufnahmen nurin Form von Büchern vorgestellt werden sollten, weshalb eine Ausstellungorganisiert wurde, die die Bedeutung des Bildband-Projektsauf Kunstmuseum-Ebene zu einem weiterreichenden Diskurserweitern sollte.

Schlüsselwörter Himmel, Erde und Mensch

Die Ausstellung gliederte sich in drei Teile. Je nach Art der Raumnutzungwurde die traditionelle koreanische Architektur in Orte fürreligiöse Rituale, Orte für die Umsetzung der Herrschaftsordnungsowie Orte des alltäglichen Lebens aufgeteilt, die durch HimmelErde und Mensch symbolisiert wurden. Architektur wurde alsozum Medium, um zu beleuchten, wie der Mensch mit dem Himmelkommuniziert, welche Ordnung er auf der Erde geschaffen hat undwie er in Harmonie mit anderen Menschen lebt.

Der Teil „Himmel“ war betitelt mit „Land des Schweigens undder Erhabenheit“.

Beleuchtet wurden die buddhistischen TempelHaein-sa, Bulguk-sa, Tongdo-sa und Seonam-sa sowie der KönigsschreinJongmyo aus der Joseon-Zeit (1392-1910), in dem sich derGeist des Konfuzianismus manifestiert. Der Teil „Erde“, beschriebenmit dem Untertitel „Verwaltung der Standorte und Architekturder Ordnung“, präsentierte neben Aufnahmen von Seouls FestungHanyangdoseong u.a. auch Fotos von zwei UNESCO-Welterbestätten:dem repräsentativen Joseon-Königspalast Changdeok-gungund der Festung Hwaseong in Suwon. Der Ausstellungsbereich„Mensch“ stand unter dem Untertitel „Räume des Lebens undharmonischen Zusammenlebens“.Er gewährte einen Einblickin das Sippendorf Yangdongbei Gyeongju, in demdie seit dem 15. Jh tradierteLebensweise der gelehrtenYangban-Oberschicht bisheute erhalten geblieben ist.Zu sehen waren auch Aufnahmender Akademie DosanSeowon, einer Bildungseinrichtung,die den Neokonfuzianismus,die Staatsideologiedes Joseon-Reichs, propagierte,und des Gartens Soswaewonin Damyang, ProvinzJeollanam-do, der als Inbegriffder traditionellen koreanischenPrivatgarten-Architektur gilt.

Eine Ausstellung zum Raumist nicht einfach: weitläufigearchitektonische Räumemüssen in der Ausstellungshallekomprimiert präsentiertwerden, wobei dem Besuchernicht nur die dreidimensionaleräumliche Tiefe anhand vonzweidimensionalen Medien wieFotos vermittelt werden muss,sondern v.a. auch ein Gefühlfür das Leben der Menschen,die diese Bauwerke errichtetund in ihnen gelebt haben. Zudiesem Zweck wurden stattschriftlicher Erklärungen dieausgewählten zehn architektonischen Räume zunächst in Formvon an den Wänden arrangierten großformatigen Fotografien präsentiert,wodurch der Besucher direkter mit den Orten in Berührungkam. Für ein umfassenderes Verständnis und ein vertieftesRaumerlebnis sorgten verschiedene zusätzliche Installationen:facettenreich kombinierte 3D-Scan-Aufnahmen, 3D-Animationenüber den Bauprozess, rekonstruierte Modelle aus der Vogelperspektivesowie relevante Relikte und Malereien. Das Werk Die nördlicheWand des Installationskünstlers Seo Do-ho, bei dem eine Seiteeines traditionellen Hanok-Hauses durch eine Näharbeit reproduziertwurde, war eine moderne Interpretation der Hanok-Erinnerungenund Erlebnisse des Künstlers. Auswahl und Zusammenstellungder Exponate zeugten von Sensitivität und Umsicht derKuratoren.

Yucheomdang, eine moderneReinterpretation des Raumkonzeptsdes Clan-Hauses Mucheomdangim Sippendorf Yangdong, bei derdie traditionelle Holzstruktur durchStahlkonstruktionen ergänzt wurde.Von der kleinen Veranda (1,8m x 1,8m)aus sind auf eine Leinwand projizierteLandschaften des Dorfes Yangdongzu sehen, was einen Eindruck davonvermittelt, wie man früher in traditionellenHäusern die Landschaft in denInnenraum holte.

Begegnung von Architektur und Fotografie

An diesem Projekt nahmen sechs Fotografen teil: Joo Myeongduck,Bae Bien-U, Koo Bohnchang, Kim Jae-gyeong, Seo Heunkangund Kim Do-kyun. Sie unterscheiden sich in ihren jeweiligenArbeitsbereichen wie Dokumentation, Kulturgüter, Landschaftenusw. und decken darüber hinaus altersmäßig das breite Spektrumvon den 40ern bis in die 70er ab. So war der Blickwinkel derFotografen zwar vielseitig, die Ausstellung als Ganzes aber in sichschlüssig.

Um eine ganzheitliche Perspektive bemüht, erfassten die Fotografenneben dem architektonischen Raum auch die umgebendeLandschaft. Die Halle Janggyeongpan-jeon des Tempels Haeinsa,in der die 80.000 hölzernen Druckstöcke der Tripitaka Koreana,des buddhistischens Kanons aus dem 13. Jh, aufbewahrt werden,wurde durch die Augen des Fotografen Joo Myeong-duck vorgestellt.Seine Aufnahmen waren so fein, dass selbst jede einzelneSchneeflocke, die auf die Dächer der Tempelgebäude fiel, genau zusehen war. Die Fotos, die im langsamen Tempo wechselten, gabendem Besucher das Gefühl, sich gemächlichen Schrittes wanderndin der Tempelanlage umzuschauen. Zu sehen waren nicht nur diestationären Gebäude, sondern auch der Alltag der Askese praktizierendenMönche, was den Tempel als von Leben erfüllte religiöseStätte ins Bewusstsein brachte .

Die Besucher hielten unwillkürlich vor Bae Bien-Us feierlichenErnst ausstrahlendem, von einem länglichen Rahmen eingefasstenFoto des Jongmyo-Schreins inne, das die Haupthalle und denmit Steinen ausgelegten, schneebedeckten Vorhof zeigt. Bei derDokumentation Feierliche Stille (Solemn Serenity) des DokumentaristenPark Jong-woo ist das Raumgefühl des Jongmyo-Schreinsam ausgeprägtesten. Der kleine, durch einen Vorhang völlig abgedunkelteVorführraum wurde auf drei Seiten von Aufnahmen desJongmyo-Schreins erfüllt, die die Fünf-Minuten-Darbietung wieeine Ewigkeit anfühlen ließen. Die hauptsächlich in Schwarz-Weißgehaltenen Aufnahmen gaben Monumentalität und Ritualität desRaums komprimiert wieder, indem sie die Architektur von Jongmyo,die Menschen, die die Schreinrituale durchführen, die Ritualmusikund den Klang des Regens synästhetisch festhielten.

Seo Heun-kangs Bilder von Bulguk-sa zeigten nicht den heutzutageoft vor Touristen wimmelnden Tempel, sondern brachten dieWürde zum Ausdruck, die dieser im 8. Jh errichtete Tempel einstausgestrahlt haben muss. Nicht nur der Pagode Dabotap (Pagodeder Vielen Schätze), den Steinbrücken Cheongun-gyo (Brücke derBlauen Wolken) und Baegun-gyo (Brücke der Weißen Wolken), demVorhof der Paradieshalle Geungnak-jeon, sondern auch Detailswie den natürlichen Steinsockeln und dem Dancheong-Farbdekorwurde dabei Aufmerksamkeit geschenkt. Koo Bohn-chang fotografierteden Tempel Tongdo-sa in Yangsan, der sich im Tal einenFlusslauf entlang erstreckt und deshalb schwer als Ganzes mit derKameralinse zu erfassen ist, aus der Perspektive des Kiefernwaldshinter dem Geumganggyedan (Altar der diamantgleichen Gebote),dem Herzstück des Tempels. Soswaewon, ein Garten in Damyang,der unter Einbeziehung eines natürlichen Wasserlaufs erbautwurde, bringt das koreanische Konzept von Natur und Architekturbesonders gut zum Ausdruck. Koo zeigte die umgebende Landschaft,die vom Pavillon des Gartens aus zu sehen ist, und machtedadurch nicht auf die Architektur selbst, sondern eher auf die

Solemn Serenity, eine Drei-Kanal-Videoarbeitdes Dokumentaristen ParkJong-woo. In dem durch schwarzeVorhänge abgedunkelten Vorführraumkonnte der Besucher denköniglichen Ahnenschrein Jongmyound seine Architektur sowie Ritenund Ritualmusik zum Klang fallendenRegens erleben.

Architektur „in“ der Natur aufmerksam. Ein weiteres Beispiel dafürist der Palast Changdeok-gung, der eine unkonventionelle räumlicheAnordnung aufweist. All diese Exponate demonstrierten, wiedie koreanische Architektur den Standort eines Bauwerks interpretiertund mit der Natur kommuniziert. Während die chinesischeArchitektur, Wert auf Größe und Monumentalität legte, achtete diekoreanische Architektur mehr auf die Verbindung, in der die einzelnenRäume zueinander stehen, als auf deren Form oder Größe.Hierin liegt das koreanische Konzept von Architektur und Natur.

Konvergenz von alter Kunst und digitaler Technologie

Die nördliche Wand von Suh Do-hoist eine elaborierte Textil-Installation,die ein Hanok-Haus mit traditionellemDach und renoviert mit modernenZiegeln, Fenstern und Türenzeigt.

Die traditionellen Gemälde, alten Karten und architekturbezogenenKunsthandwerksstücke, die gezielt und themengerecht dieBildexponate ergänzten, erweiterten die jeweiligen architektonischenRäume und boten einen vertiefenden Einblick. Der BildbandSukcheonjeado (Illustrationen meiner Arbeitsplätze) ist eine illustrierteDokumentation von Regierungsbehörden, in denen ein koreanischerHofeamter im 19. Jh in seinen 42 Dienstjahren arbeitete.Diese Leihgabe der amerikanischen Harvard-Yenching-Bibliothekwurde dem koreanischen Publikum zum ersten Mal vorgestellt.Gyeonggigamyeongo (Blick auf die Verwaltungsbehörde der ProvinzGyeonggi-do) ist eine Illustration auf einer 12-teiligen Faltwand, dieden Zug des Gouverneurs der Provinz Gyeonggi-do vom Westtorder Hauptstadt in Richtung seines Amtssitzes zeigt. Die einzelnenSzenen bieten lebendige Darstellungen des Alltagslebens und derGebäude des 19. Jhs. Die sog. „digitale Lupe“, die es ermöglichte,mittels digitaler Bildschirme Detailausschnitte zu vergrößern, boteinen noch genaueren Blick auf Bauten und Personen.

Digitale Technologien wurden ebenfalls eingesetzt, um visuelleRekonstruktionen und Detailansichten einer goldbronzenen Pagodezu schaffen. Diese Miniaturpagode aus der Goryeo-Zeit, die sichim Besitz

des Leeum befindet, ist lediglich 155cm hoch. Das Artefaktbesteht aus fünf Stockwerken, doch Forschungen zufolge solles einst neunstöckig gewesensein. Dementsprechend wurdedie Pagode mit neun Stockwerkendigital rekonstruiert. Dieeinzelnen Strukturelemente wieSpitze, Dach und Geländer sindebenso deutlich zu sehen wiefeinere Details wie die kleineWindglocke am Dachvorsprungoder die auf den Körper eingraviertenBuddha-Figuren.

Insgesamt wurden bei der Ausstellungeher Videos als wörtlicheErklärungen eingesetzt.Die 3D-Animation über denBau der Seokguram-Grottein Gyeongju, die 2013 auf derSonderausstellung Silla: Korea's Golden Kingdom im New YorkerMetropolitan Museum of Art zu sehen war, demonstriert, wie dieGrotte aus dem 8. Jh ihre vollkommene Form erreichen konnte.Die 3D-Animationen über den Bau des Paldal-mun, eins der Toreder Festung Hwaseong in Suwon, und über die Anlage des GartensSoswaewon, die den Prozess von der Grundsteinlegung bishin zum Aufhängen der Schrifttafel des Pavillons Gwangpunggakveranschaulichten, erleichterten den Besuchern das Verständnisder Struktur einer Holzbaukonstruktion, indem sie simulierten, wieauf den Grundsteine zunächst die Säulen, darüber die Balken undschließlich die Dachkonstruktion angebracht wurden.

Koreas Architektur einst und heute

Trotz der räumlichen Beschränkungen waren auch lebensgroßeRepliken architektonischer Elemente zu sehen. Im Eingangsbereichder Ausstellung stand z.B. eine Entasis-Säule vonMuryangsu-jeon, der Haupthalle des Tempels Buseok-sa, die zuden ältesten und schönsten Exemplaren ihrer Art gehört. Die Säuleweist am oberen Ende verzahnte Streben zum Stützen der Last derDachtraufe auf. Sie vermitteln die Wärme des Baumaterials Holzund zeigen sowohl die Stützkraft als auch die Weichheit der Säule,die sich aus den geschwungenenLinien ergibt. Im letztenBereich der Ausstellungwar die Installation Yucheomdang(Haus des Hinzugefügten)als moderne Interpretationvon Mucheomdang (Hausdes Nichts-Hinzugefügten) zusehen, eines der repräsentativenGebäude im Dorf Yangdong.Das Exponat ist ein Werkvon Kim Bong-ryol, Historikerder traditionellen Architekturund Leiter der Korea NationalUniversity of Arts, der dieerste Silbe „mu“ in „Mucheomdang“für „nicht vorhandensein“ durch „yu“ für „vorhandensein“ austauschte. Durchdiese humorvolle Wortspielereiergab sich der Werktitel„Yucheomdang“ mit der neuenBedeutung „Hinzugefügtes istvorhanden“, was ausdrückte,dass dem traditionellen Raumdie moderne Sichtweise hinzugefügtwurde. Der auf traditionelleArt erbaute Holzpavillonwurde mit einem in moderner

Die Dächer von Sudara-jang undBeopbo-jeon von Joo Myung-duck.Unter den Dächern dieser beiden Gebäudedes Tempels Haein-sa werdenseit über 600 Jahren die hölzernenDruckstöcke des als UNESCO-Welterbegelisteten buddhistischenKanons Tripitaka Koreana gelagert.

Simplizität mit Stahlteilen konstruiertem Raum kombiniert, was fürdie Einheit von Tradition und Moderne sowie für die Vereinigung derbeiden Hauptclans im Sippendorf Yangdong steht. Die Bedeutungdes Bauwerks ergab sich aber vor allem daraus, dass die Besucheres barfuβ betreten und erleben konnten. Der Pavillon mit seinenhölzernem Fußbodenplanken erlaubte die visuelle und taktileWahrnehmung eines Hanok-Hauses, während der Besucher imZimmer sitzend durch eine fensterartige Öffnung auf Augenhöheeine Diaschau mit Landschaften des Dorfes Yangdong sehen konnte.An der Stelle, von der aus die schönste Landschaft zu genießenwar, war in Hanok-Häusern ein Fenster angebracht, das die Landschafteinem eingerahmten Bild gleich ins Zimmer holte, was denBesuchern das Naturkonzept der alten Koreaner, die auf dieseWeise mit der Natur kommunizierten, vermittelte.

Seit seiner Eröffnung hat das Leeum drei bis vier Sonderausstellungenpro Jahr veranstaltet: Zum einen Ausstellungen von traditionellenGemälden und kunsthandwerklichen Artefakten ausMuseumsbesitz, die z.B. in Die Hofmaler von Joseon (2011-2012)oder Exquisit und wertvoll: Die Pracht der koreanischen Kunst(2015) zu sehen waren, zum anderen Ausstellungen über moderneKünstler wie Andy Warhol Factory (2007) oder Anish Kapoor (2012-2013). Hommage auf die koreanische Architektur: Weisheit derErde war die erste Ausstellung zum Thema Architektur. Der stellvertretendeMuseumsdirektor Lee Joon versicherte, dass es dieerste Ausstellung war, die im wahrsten Sinne durch „Konvergenzvon Vergangenheit und Gegenwart, von Kunstgeschichte und Architektur,sowie von Technologie und Geisteswissenschaft“ zustandegebracht wurde. Über 70 Prozent des Lebensraums der Koreanerist heutzutage urbanisiert. Nicht nur ausländische Touristen, sondernauch junge Koreaner betrachten die traditionelle Architekturnicht mehr als Bestandteil ihres Lebensraums, sondern als etwas,das man auf der Reise besichtigt. Doch ob es ihnen bewusst istoder nicht: Die Raum-Erfahrungen, die sie beim Heranwachsen inKorea gesammelt haben, sind nicht völlig verschwunden. Die Koreanersind sich nach wie vor der Bedeutung eines anheimelnd vonBergen umrahmten Standortes bewusst, prüfen, ob ihr Wohnraumnach Süden ausgerichtet ist oder nicht, und mögen Fenster, die frischeBrisen und Sternenlicht hineinlassen. Für sie ist es immernoch selbstverständlich, vor dem Betreten des Wohnraums dieSchuhe auszuziehen, und sie hegen eine nostalgische Sehnsuchtnach warmen Fußböden und papierbeklebten Fenstern, die Lichtund Geräusche durchlassen.

Falls die Besucher der Absicht der Kuratoren entsprechend diese„koreanischen Architektur-DNA“ zu spüren vermochten, dann wardie Ausstellung ein Erfolg.

Mok Soo-hyun Kunsthistorikerin
Ahn Hong-beom Fotos

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